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ITU noise floor - man made noise |
Rauschmessungen in den
Amateurfunk-Bändern |
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Die ITU (= Internationale Telecommunication
Union) gibt in Abständen Ergebnisse von Studien als "Recommendations"
heraus über die im Funkspektrum zu erwartenden Störpegel bzw.
Rauschleistungen. Es gibt viele unterschiedliche Quellen (thermisches Rauschen, Radio-Störungen, athmosphärisches Rauschen und sog. man-made-noise (also von Menschen verursachte Störungen). Letzteres meint u.a. auch die rasante Zunahme von elektronischen Geräten, welche elektromagnetische Emmissionen verursachen, die in der Zivilisation verwendet werden (WLAN, VDSL, Bluetooth, Fernsteuerungen, LED-Beleuchtung, Photovoltaik-Anlagen und vieles mehr). Die Rauschleistungen in Abhängigkeit von der Frequenz nimmt ständig zu und die Rauschleistungs-Vorhersagen müssen immer wieder angepasst werden. Im Folgenden wird ein Überblick gegeben über die derzeit auf den verschiedenen Frequenzen zu erwartenden Grundrauschpegeln - nach dem ITU Recommendations P.372-16(08-2022) - danach etwas Theorie zum Zusammenhang der Rauschfeldstärken und den an der Antenne anstehenden Rauschpegel, - S-Meter Definition - Umrechnungen von Leistungspegel in Spannungen etc. - ebenso Empfehlungen, wie man das Antennenrauschen am besten mißt. - einige Beispiele von Rauschpegel. |
ITU Recommendations: Rauschleistungen versus Frequenz bei verschiedenen Umgebungsbedingungen |
S-Meter: Rapporte im Amateurfunkdienst werden überwiegend in S-Stufen angegeben. Abgeleitet vom Signalpegel in dBm. Im Kurzwellenbereich beginnt die S1 Stufe bei -121 dBm und jede Stufe hat eine Schrittweite von +6 dB bis S9, danach wird meist noch in Schritten von 10dB aufgestockt: "S9+10dB" usw.. Die Schrittweite der S-Stufen in Signalspannung ausgedrückt bedeutet jeweils eine Verdoppelung der Signalspannung. Also S1 wäre 0,2 uV, S2 dann 0,4 uV, S3 = 0,8 uV u.s.w. Aufgrund des niedrigeren "Rauschvorhangs" bei höheren Frequenzen wird üblicherweise ab 144 MHz die S-Stufen um insgesamt 20 dB abgesenkt. Daher entspricht im UKW Bereich die S1-Stufe -141 dBm und dann alle +6 dB erhöht auf die nächste Stufe. Auch hier jeweils eine Verdoppelung der Signalspannung. |
Umrechnung
Leistungspegel in Spannungspegel: Leistungspegel in dBm (bezogen auf 1 mW) kann über die Eingangsimpedanz des Empfängers R [Ohm] (üblicherweise 50 Ohm) in den Spannungspegel in dBuV (bezogen auf 1 uV) umgerechnet werden: |
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Empfehlungen zur Messung des Antennenrauschens: | |||||||||||||||||||
Für Zwecke des Amateurfunks eignen sich dafür
sehr gut die RSP (Radio Spectrum Processor) von SDRPlay. Ausreichend und
auch erschwinglich ist der RSP1A. Auch das EMV Referat des DARC
empfiehlt dieses Gerät. Der RSP wird über eine USB Schnittstelle
versorgt und gesteuert und deckt einen Frequenzbereich von 1kHz bis 2
GHz ab. Zusammen mit einem PC oder Notebook und der Steuersoftware wird
daraus ein brauchbarer Spectrum-Analyser. Diese Geräte-Serie hat eine
erstaunlich gute Empfindlichkeit, Reproduzierbarkeit und Genauigkeit.
Der RSP1A und auch der RSP2pro (mit zwei parallelen Eingangskanälen) hat
bei der Überprüfung mit einem R&S Messplatz keine größeren Abweichungen
als 1dB gezeigt. Selbstverständlich müssen bei SDR (Software Defined
Radio) Abstriche gemacht werden, was die Reinheit der Spektralmessung
angeht. Bei SDR muss man immer mit Interferenzen und Phantomsignalen
rechnen, aber für die Messung des Antennenrauschens spielt dies keine
große Rolle, wenn man weiß worauf man achten muss. Für den RSP1A ist die Software SDRUNO empfehlenswert und kann kostenlos von SDRPlay heruntergeladen werden. Der RSP1A ist u.a. auch bestandteil des EMV-Koffers. |
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Am besten geht man folgendermaßen vor:
Das Beispiel unten zeigt den Hauptbildschirm der SDRUNO Software. Die sog. Wasserfall-Darstellung ist in diesem Fall unterdrückt. Rechts oben ist die Darstellung des Spektrums auf der NF-Ebene mit der Bandbreite von 2200 Hz. Üblich wären auch 2700 Hz.
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Beispiele
von Messungen: In dem Beispiel wurde am Standort Oberstdorf EndFed Langdraht-Antenne (ca. 40m) gemessen. Ein Tuner wurde jeweils auf die gemessene Frequenz abgestimmt. Die Bandbreite betrug in dem Beispiel 2,2 kHz. Die theoretisch sich nach den ITU ergebenden noise floor ist berechnet und im Diagramm in der rote Kurve eingezeichnet. Die mit RSP1A gemessenen Rauschpegel sind in der blauen Kurve aufgetragen. Wie man sieht sind die Rauschpegel in diesem Fall noch einmal deutlich unter den zu erwartenden Werten. Insofern besteht kein Handlungsbedarf.
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Nebenstehendes
Diagramm zeigt die Auswertung der an der Oberstdorfer Station #62 an
einem Vormittag. |
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Im
Vergleich dazu eine Station aus Neuseeland (ZL) #221. |
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