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LISN Line Impedance Stabilization Network |
Viele Geräte, die aus dem
öffentlichen Stromnetz versorgt werden, speißen auch ungewollt
leitungsgebundene Störsignale in das Netz ein. Um diese Störungen messtechnisch zu erfassen, muss man im Labor ein "künstliche" Netzumgebung schaffen, aus der die sonst noch vorhandenen Störungen im Hausnetz weitgehend abgeschottet sind. Außerdem muss eine definierte Impedanz für die in Frage kommenen Frequenzen geschaffen werden. Dadurch werden Messfehler weitgehend vermieden. In EMV-Laboratorien, welche die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben bezüglich elektromagnetischer Verträglichkeit zu prüfen haben, stehen natürlich am Markt hochwertige und teure Geräte zur Verfügung, wie AMN (Artificial Mains Network) NSLK 8117 von Schwarzbeck um nur ein Beispiel zu nennen. Für die Belange des Amateurfunks sind aber auch Selbstbaulösungen fürs erste vollkommen ausreichend um Störquellen ausfindig zu machen und einigermaßen quantitativ und qualitativ zu bestimmen. Im folgenden ist so ein selbstgebauter LISN beschrieben, mit dem schon viele Störquellen identifiziert werde konnten. Es besteht aus zwei Komponenten, dem Grundgerät als Impedanz-Anpassung ans Hausnetz und Filterung mit Schuko-Steckdose für den Prüfling. Dazu gehört ein zweiter Adapter der mit einer Doppel-Steckdose ausgestattet ist, die zwischen Netz (oder LISN) und dem Prüfling eingesteckt wird. Der Adapter koppelt mit einem Hochpass die hochfrequenten Störsignale für beide Phasen getrennt aus. Der Spektrumanalyser wird über eine BNC (50 Ohm) Koaxialbuchse angeschlossen. Der sog. RF-Noise-Adapter kann auch eigenständig als Prüfadapter verwendet werden um irgendwo im Hausnetz die dort vorhanden Störsignale abzugreifen. |
LISN in einem robusten Alugehäuse. Anschluss ans Hausnetz über Schuko-Kabel (hier ist auch die Phasenlage zu beachten - die am Stecker gekennzeichnet ist). Als Netzfilter ist ein marktübliches EMI Filter verwendet. Die Drosseln und übrige Bauteile sind auf eine Strombelastung von min. 10A ausgelegt. |
LISN mit RF-Noise-Adapter und einem DUT (DLAN Gerät von Devolo). Am RF-Noise-Adapter wird der Spektrum-Analyser angeschlossen über BNC Koax-Kabel. Vorsichtshalber sollte zwischen Adapter und Analyser noch ein 50 Ohm Dämpfungsglied (Attenuator) mit -5 oder -10dB eingeschleift werden um den Analyser-Eingang vor teilweise hohen Störspitzen zu schützen. Powerline (PLC) oder PowerLAN Geräte sind sehr beliebt. Bekommt man doch mit wenig Kabelverlegungs-Aufwand ein IP-Netzwerk überall dorthin, wo eine Steckdose sich befindet. Leider sind die Geräte auch bekannt nicht unerhebliche Funkstörungen zu produzieren. Das ist auch nicht verwunderlich, weil der Zweck der Geräte besteht darin hochfrequente Signale (Trägerfrequenzverfahren) über das Stromnetz zu senden. Dabei wirkt das gesamte Stromnetz wie eine Antenne. |
RF-Noise-Adapter Kann entweder am Hausnetz direkt angeschlossen werden oder in Verbindung mit LISN zwischen zu messendem Gerät (DUT) und dem LISN. Rechtes Bild zeigt das Innenleben des Adapters. |
Schaltschema des RF-Noise-Adapters Der Adapter stellt für beide Phasen getrennt einen Hochpass dar. Dadurch können die hochfrequenten Störsignale, die sich auf den Phasenleitungen befinden abgegriffen werden. |
Beispiel für EMV Abklärungen am Hausnetz: |
Das nebenstehende Spektrum-Diagramm im Bereich 0,5... 20 MHz zeigt die Signalpegel im Hausnetz. Die gelbe Kurve ohne Netzfilter und zum Vergleich die blaue Kurve mit einem vorgeschaltetem Netzfilter (SCHURTER 5110.1043.1) Gemessen mit RF-Noise-Adapter und RSP1A mit Spectrum Analyzer Software SA RSP. |
Weitere Informationen:
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